Neurochoice
Neuronale Mechanismen bei der Entscheidungsfindung
Wer war nicht schon mit der schwierigen Situation konfrontiert, eine optimale Entscheidung zu treffen? Bei einer Entscheidungsfindung werden die positiven und negativen Aspekte jeder Option gegeneinander abgewogen und die damit einhergehenden Risiken in Kauf genommen.
Da Entscheidungsfindungen in unserem Alltag eine wichtige Rolle spielen, überrascht es nicht, dass deren Erforschung gegenwärtig weltweit zu den führenden Wissenschaftsthemen gehört. Die bei Einzelpersonen oder Individuen in Gruppen ablaufenden neuronalen Aktivitäten während einer Entscheidungsfindung können auf molekularer, zellulärer, aber auch auf Netzwerk-Ebene bis hin zu entsprechenden Hirnregionen zurückverfolgt werden.
Neurochoice untersucht mit verschiedenen Methoden die während einer Entscheidungsfindung auftretenden neuronalen Wechselwirkungen im Gehirn. Dazu zählen elektrophysiologische, bildgebende und pharmakologische Verfahren, aber auch das Beobachten von Verhaltensmustern. Dabei interessiert die Forscher auch, wie sich die Dynamik des gesamten Netzwerks beeinflussen lässt.
Breitangelegte Experimente
Der Ansatz von Neurochoice umfasst Experimente bei Menschen und Nagern. Damit lässt sich die Lücke zwischen Labortierstudien und fMRI-Studien bei Menschen, wie sie in der Neuroökonomie bereits durchgeführt werden, schliessen. Theorien über die neuronale Populationsdynamik, das Lernverhalten, die synaptische Plastizität und ökonomische Spiele, bilden dabei den Rahmen. Ziel ist es, nicht nur die Resultate der Experimente erklären zu können, sondern auch die Verbindungen zwischen den verschiedenen daran beteiligten Ebenen aufzuzeigen.
Entwicklung neuer Technologien
Besondere Bedeutung wird zudem der Entwicklung neuer Technologien beigemessen, die eine umfassende Visualisierung der Aktivität der weitverzweigten Nervennetzwerke, der Störung dieser Netzwerkdynamik sowie der Beeinflussung von Entscheidungen auf den jeweiligen Zwischenstufen erlauben.
Depression und Sucht
Neurochoice möchte nicht nur Einblicke in grundlegende neuronale Mechanismen ermöglichen, sondern auch zu einem umfassenden Verständnis über einige der häufigsten Erkrankungen des Hirns wie Depression oder Sucht beitragen.
Projektleitung | Prof. Fritjof Helmchen, Hirnforschungsinstitut, Universität Zürich |
Beteiligte Institutionen | Universität Zürich, Universität Bern, ETH Lausanne, Universität Genf |
Anzahl Forschungsgruppen | 10 |
Projektdauer | Sept. 2008 - Dez. 2012 |
Durch SystemsX.ch bewilligte Mittel | CHF 6.601 Millionen |
Stand: September 2012