Systembiologie der humoralen Immunität

Die durch dieses Projekt gewonnen Erkenntnisse werden einen grossen Einfluss auf die Systemimmunologie, insbesondere im Bereich des Zusammenspiels von Viren und der Antikörperantwort, haben. AntibodyX zielt darauf ab, therapeutisch einsetzbare Antikörper zu erforschen, neue Impfstoffe zu entwickeln, den Immunschutz vorherzusagen und mehr darüber zu erfahren, wie Viren sich dem Immunsystem zu entziehen versuchen.

Dank dem AntibodyX Projekt werden die systembiologischen Methoden zur molekularbiogischen Untersuchung von Antikörperrepertoire, die infolge Infektionen mit pathogenen Viren gebildet werden, optimiert. Dabei wird der Ablauf der Ausbildung der humoralen Immunität und der Antikörperantwort umfassend beschrieben.

Modellsysteme und klinische Beispiele

Ein zentraler Aspekt dieses Projekts ist es, experimentelle Vorgehensweisen und Computermethoden für die Hochleistungsanalyse eines Antikörperrepertoires zu entwickeln bzw. zu optimieren. Hochentwickelte und gut charakterisierte Mausmodelle dienen - nach einer viralen Infektionen (lymphozytäre Choriomeningitis, LCMV) - als Grundlage, die Entwicklung von Antikörperrepertoirs während akuten und chronischen, viralen Infekten zu erforschen. Parallel dazu werden die Antikörperantworten in Proben menschlicher Patienten verfolgt, die unter anderem mit dem HIV und Influenzavirus infiziert sind.

Einsicht in das Wettrüsten

Sowohl Viren wie auch die Wirtsantikörperantwort benutzen zum Teil dieselben, sich überschneidenden Entwicklungswege. Um davon Computermodelle entwickeln zu können, werden Informationen der genetischen, der Protein- und der zellulären Ebene verknüpft. Die Erstellung solcher präziser, quantitativer Modelle erlaubt eine vertiefter Einblick in das evolutionäre Wettrüsten, das zwischen pathogenen Erregern und Wirtsorganismus stattfindet.

Stand: Juni 2013