MERIC
Mechanismen der evasiven Resistenz bei Krebs
Krebs ist eine der bedeutendsten Krankheiten. Diese lässt sich mit den derzeit verfügbaren Therapien jedoch nicht wirksam bekämpfen. Das Ziel des RTD-Projekts MERIC ist nun, herauszufinden, wie Tumorzellen ihre Signalübertragungswege ändern, um sich einer Therapie zu entziehen.
In jahrzehntelanger Forschungsarbeit wurden Therapien entwickelt, die in krebsspezifische Signalübertragungswege eingreifen. Doch Tumoren können sich derartigen Wirkmechanismen entziehen, indem sie alternative Signalübertragungswege aktivieren. Welche konkreten Veränderungen und funktionellen Wechselbeziehungen dieser sogenannten „evasiven Resistenz“ zugrunde liegen, ist allerdings noch weitgehend unbekannt. Aufzuklären, wie diese Mechanismen funktionieren, gehört derzeit zu den grössten Herausforderungen in der Krebsforschung.
Der evasiven Resistenz auf der Spur
Um herauszufinden, wie es dem Tumor gelingt, eine Therapie zu umgehen, kombinieren die am RTD-Projekt MERIC mitwirkenden Wissenschaftler modernste klinische, molekulare und computergestützte Ansätze. Die Forschenden arbeiten mit Gewebeproben, die im Rahmen klinischer Studien vor und während der Therapie sowie im Verlauf der Tumorentwicklung entnommen wurden.
Die Wissenschaftler konzentrieren sich bei ihren Untersuchungen auf Gewebe von Hepatozellulären Karzinomen (HCC). Dies, aufgrund des medizinischen Stellenwerts der Erkrankung, ethischen Überlegungen und der Möglichkeit, wiederholt Proben zu entnehmen. Um die Abweichungen der Signalübertragung, die es einem Tumor ermöglichen, sich einer Therapie zu entziehen, zu bestimmen zu charakterisieren und zu modellieren, werden die Biomediziner und Bioinformatiker des Teams experimentelle und rechnerische Hoch- und Niederdurchsatzmethoden einsetzen.
Beobachten, wie sich die Signalübertragungswege in Krebszellen verändern
Die Forscher werden sowohl bei einzelnen Patienten als auch im experimentellen Modell Änderungen der Behandlungsstrategien mehrfach verfolgen. Auf diese Weise können sie individuelle Abweichungen der zellulären Signalübertragung in den jeweiligen Tumoren erfassen und den Einfluss der Therapeutika nachvollziehen.
Sind die molekularen Mechanismen, die dazu führen, dass Tumoren entstehen, einmal aufgeklärt, beabsichtigt das interdisziplinäre MERIC-Team, neue therapeutische Zielstrukturen und prädiktive Biomarker zu identifizieren. Die Wissenschaftler möchten damit zur Ausarbeitung fundierter personalisierter Therapieansätze beitragen, von denen aufgrund besserer Erfolgsaussichten, geringeren Nebenwirkungen und niedrigeren Behandlungskosten in erster Linie die Patienten profitieren.
Projektleiter | Prof. Niko Beerenwinkel, Bioinformatik-Gruppe, Departement für Biosystemforschung und Biosystemtechnik, ETH Zürich |
Beteiligte Institutionen | ETHZ, UniBS, UniBS-USB |
Anzahl Forschungsgruppen | 5 |
Projektdauer | Mai 2014 – Apr. 2018 |
Durch SystemsX.ch bewilligte Mittel | CHF 2.6 Millionen |
Stand: Dezember 2014