PhosphoNet PPM

Personalisierte Präzisionsmedizin

Prostatakrebs ist bei Männern der häufigste bösartige Tumor und die dritthäufigste krebsbedingte Todesursache. Mit dem Projekt PhosphoNet PPM möchten die Forscher eine Grundlage schaffen, um nicht nur die Diagnostik dieser Erkrankung zu verbessern, sondern auch deren Therapie effizienter zu gestalten.

Das Projekt befasst sich mit zwei dringlichen klinischen Erfordernissen im Umgang mit Prostatakrebs. Die erste Herausforderung besteht darin, künftig auch ohne Prostatabiopsie feststellen zu können, ob Männer tatsächlich an einem klinisch relevanten, lebensbedrohlichen Prostatakrebs leiden. Damit liessen sich in der EU pro Jahr eine halbe Million Biopsien vermeiden. Zudem könnte dieses Wissen auch dazu beitragen, die zwei häufigsten Fehler im Management des frühen Prostatakrebses beträchtlich zu reduzieren: die Überdiagnose und die Überbehandlung.
Der zweite klinische Bedarf betrifft Männer im Stadium des kastrationsresistenten Prostatakrebses, einer häufigen und schwer zu behandelnden Form dieser Erkrankung. Hier wäre es wichtig, unterscheiden zu können, welche Patienten mit grosser Wahrscheinlichkeit auf neue therapeutische Ansätze ansprechen werden und welche nicht. Dies würde eine genauere und effizientere Zuweisung möglicher Therapieansätze erlauben, was nicht nur zu einer Schaden- und Kostenreduktion, sondern auch zu einer erhöhten Lebenserwartung führen würde.

Optimale Zuordnung von Therapiemöglichkeiten

Krebs ist eine komplexe Erkrankung, die aus dem unkontrollierten Wachstum der Zellen eines bestimmten Organs resultiert. Viele Genomveränderungen tragen zum letztendlich beobachteten Phänotyp bei. Neueste technologische Entwicklungen ermöglichen, die molekularen Unterschiede zwischen Krebszellen und normalen Zellen zu identifizieren und dies nicht nur allgemein, sondern auch patientenspezifisch. Parallel dazu wurde in den letzten Jahren eine Vielzahl neuer Therapiemöglichkeiten entwickelt, die gezielt auf die molekularen Mechanismen der fehlregulierten Krebszellen einwirken.
Im Projekt «PhosphoNet Personalisierte Präzisionsmedizin» werden fortschrittliche Technologien im Bereich der Genomik, Proteomik und Informatik eingesetzt. Diese dienen dazu festzustellen, wie genotypische Variationen die molekularen Muster des Gewebes an Prostatakrebs leidender Patienten individuell verändern. Die erworbenen Erkenntnisse sollen dazu führen, jedem Patienten die für ihn optimale Therapiemöglichkeit zuzuordnen.

Projektleiter Prof. Ruedi Aebersold, Institut für Molekulare Systembiologie (IMSB), ETH Zürich
Beteiligte Institutionen ETH Zürich, Universität Zürich, Kantonsspital St. Gallen, Technische Universität Dresden
Anzahl Forschungsgruppen 8
Projektdauer Jan. 2013 - Dez. 2016
Durch SystemsX.ch bewilligte Mittel CHF 3 Millionen

Stand: Oktober 2013

Kontakt

Prof. Ruedi Aebersold
Institut für Molekulare Systembiologie
ETH Zürich
Wolfgang-Pauli-Str. 16
CH - 8093 Zürich
Tel. +41 44 633 31 70
aebersold(at)imsb.biol.ethz.ch

Artikel zu PhosphoNet PPM im
X-Letter 31
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(nur in Englisch verfügbar)